Das erste größere Projekt in der Gartensaison 2017 ist vollendet: einen Pflasterkreis verlegen. Unser Strandkorb hat ein neues Zuhause gefunden und steht nun vorne im Garten auf einem verlegten Pflasterkreis. Der Kreis besteht aus robusten Altstadt-Pflastersteinen der Firma Ehl und hat einen Durchmesser von 2,31 Meter.
Pflasterkreis verlegen – so geht’s:
1Im Jahr 2011, als wir unser Haus gebaut haben, kam dieser Lastwagen fast täglich und brachte Rohre, Schotter, Zement und viele weitere Baustoffe zur Baustelle. Für unser aktuelles Projekt „Pflasterkreis verlegen“ hingegen ist die Lieferung überschaubar: Ein kleiner Hügel Schotter, ein Häufchen Splitt und eine Palette mit vier Reihen Pflastersteinen darauf. Dennoch: Die Einfahrt zum Haus ist für mehrere Tage blockiert.
2Eine gemütliche Nische in der Nordwest-Ecke des Gartens soll es werden. Um den Pflasterkreis verlegen zu können, muss zunächst die Grasnarbe entfernt werden. Der Erdaushub ist dabei nicht zu unterschätzen: Circa 0,8 Kubikmeter habe ich mit Spaten und Schaufel ausgebuddelt. Den 2,40 Meter großen Durchmesser dieses Kreises hat Rita zuvor mit einem Stock und einem daran festgebundenen 1,20 Meter langen Seil (Radius!) symmetrisch abgesteckt.
3Wenn man zu zweit mehr als eine halbe Tonne Schotter schippt (ja, so viel wiegt allein dieser kleine Haufen!) und in der Schubkarre quer durch den Garten schiebt, kommen Gedanken hoch wie: Könnte der Strandkorb nicht doch weiterhin auf der Terrasse stehen? Zu spät!
4Wie haben wir die notwendige Tiefe des Erdaushubs berechnet? Die Empfehlung des Baustoffhändlers lautet: Nehmen Sie 10 cm Tiefe fürs Schotterbett plus 4 cm für den Splitt plus 8 cm Steinhöhe minus 1,5 cm, die beim Abrütteln der verlegten Steine ausgeglichen werden. Heißt für uns: bitte 20,5 cm tief ausheben.
5Der verfüllte Schotter muss unbedingt ordentlich abgerüttelt werden. So eine Rüttelplatte kann man im Werkzeugverleih vieler Baumärkte ausleihen. Oder man kennt jemanden, der jemanden kennt, der so eine Rüttelplatte besitzt. Und bedienen kann!
400 Kilogramm Splitt verbaut
Erst danach schaufeln wir die 400 Kilogramm Splitt obendrauf – und dann folgt ein Arbeitsschritt, der wirklich Präzision verlangt: das Abziehen des Splittbetts. Anders als beim Bau von Terrassen verlegen wir keine Metallrohre, um den Splitt längs daran abzuziehen.
Stattdessen nutze ich drei zusammengeschraubte Holzlatten (Link: Skizze ansehen) und ziehe den Splitt kreisförmig auf Niveau der Rasenkante ab. Dass der Rasen an dieser Stelle ein leichtes Gefälle in Richtung hinteres Beet hat, ist fürs Pflasterkreis verlegen nur von Vorteil.
6Mit kreuzweise gespannten Seilen die Mitte finden: Da muss der erste Rundstein liegen. Und nun Reihe für Reihe die Pflastersteine verlegen. Das passende Verlegemuster für die unterschiedlich geformten Pflastersteine findest du als PDF auf der Website des Herstellers. Leider gibt es kein Patent für die optimale Fugenbreite: Sowohl beim Reihenabstand als auch beim Steinabstand muss ein wenig getüftelt werden, damit der Pflasterkreis am Ende des jeweiligen Rings wieder passend geschlossen wird.
7Der Pflasterkreis wächst und gedeiht: An einem sonnigen Sonntagnachmittag haben Rita und ich alle 186 Steine verlegt. Wie berechnet, stehen die Steine etwa 1,5 cm höher als die Grasnarbe, was durch das spätere Abrütteln ausgeglichen wird.
8Ein Stein fehlt! Etwas ärgerlich, dass beim Kommissionieren der Pflasterstein-Palette ein Rundstein vergessen wurde. Wir haben eine entsprechende Lücke gelassen und hoffen auf schnelle Nachlieferung. Erst dann kann der Pflasterkreis abgerüttelt und verfugt werden.
9Fertig: Nach dem Abrütteln liegt der Pflasterkreis ebenerdig. Die Fugen hat Rita mit Basalt verfüllt. Basalt Fugen- und Einkehrsand ist wasserdurchlässig, unkrauthemmend und wird in trockenem Zustand in die Fugen gefegt. Anschließend mit dem Gartenschlauch beregnen.
10Der Sommer kann kommen! Wir freuen uns auf viele schöne Tage, die wir auf der Terrasse oder ab sofort auch in unserem neuen Freisitz verbringen können. Um einen Pflasterkreis zu verlegen, benötigt man etwas Vorplanung und sollte nicht unterschätzen, wie viele Tonnen Gewicht (Erde, Steine, Schotter, Splitt) letztlich bewegt werden müssen.
27 Kommentare